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BIOGRAPHIEN:


Maria Halbritter:
"...warum nicht weiter in die Schule gehen wie meine Brüder?"
Die Frauengeneration zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik
Ameli Baumgartner
Eine Lebensgeschichte aus dem Passauer Land

3/2022
312 Seiten
81 Abbildungen
Hardcover
€ 20,00
ISBN 978-3-940784-58-2

Das Leben von Ameli Baumgartner ist ein Beispiel dafür, wie ein Mädchen aus einer mittelständischen Kaufmannsfamilie im ländlichen, katholisch geprägten niederbayerischen Raum sich im Verlauf seines Erwachsenwerdens mit den überkommenen Konventionen und Denkmustern zu Wesen und gesellschaftlicher Rolle der Frau auseinandersetzt und versucht, einen eigenen Weg zwischen Tradition und Moderne zu finden. Weltkrieg und revolutionäre Umbrüche in Politik und Gesellschaft bilden dabei den Hintergrund, der über weite Strecken vorrangig die Lebensumstände bestimmt und gleichzeitig das Denken verändert.

Die Frauengeneration zwischen der Jahrhundertwende und dem Ende des Ersten Weltkrieges sieht sich durch die sich wandelnde Gesellschaft vor eine doppelte Aufgabe gestellt: Zum einen gilt es die eigene wirtschaftliche Existenz zu sichern und zum andern einen möglichst selbstbestimmten Weg zwischen traditionellen und neuen Vorstellungen zur gesellschaftlichen Rolle der Frau zu finden. Ameli Baumgartner entwickelt aus der Erfahrung der eigenen Lebensgeschichte heraus ihre persönliche Antwort auf diese doppelte Herausforderung. Durchgängig über die neun Jahrzehnte ihres Lebens gehört dazu, konsequent und unbeirrbar Fürsprecherin von gleichen Bildungsmöglichkeiten für beide Geschlechter zu sein - und dies bevor das Thema in den 1960er Jahren in der bundesrepublikanischen Bildungspolitik ankommt.

Ein Interview zum Buch mit der Autorin finden Sie hier.


Maria Halbritter:
Politische Konflikte eines Unpolitischen
Anton Halbritter 1896-1957
Vom Sanitäter zum Seelsorger in Kriegs- und Krisenzeiten

11/2018
380 Seiten
Hardcover
24,00 Euro
ISBN: 978-3-940784-42-1

Die biographische Studie zu Anton Halbritter liefert Einblicke in die praktische Arbeit eines katholischen Seelsorgers in den Kriegs- und Krisenzeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anton Halbritter meldet sich im 1. Weltkrieg mit 18 Jahren freiwillig zum Sanitätsdienst. Er will keine Waffen bedienen, aber auch kein Drückeberger sein. Vier Jahre als Krankenträger werden zur Schlüsselerfahrung seines Lebens. Er studiert Theologie, entschlossen, sein Leben der Seelsorge als Dienst an den Menschen zu widmen. Die Nähe zum Alltag der Menschen ist ihm wichtiger als Vorgaben von Institutionen. Als Chorregent in Kiedrich im Rheingau initiiert er die Wiederaufnahme des gotisch-germanischen Mainzer Choraldialekts und belebt so das erstarrte kirchliche Gemeindeleben neu. Was bei der Jugend auf Zustimmung stößt, löst bei einem Teil der Gemeinde Widerstand aus. Als Seelsorger in der staatlichen Heilanstalt Eichberg gerät er in der Zeit des Nationalsozialismus durch die Maßnahmen zur Vernichtung unwerten Lebens in Konflikte mit der Anstaltsleitung. Dabei erlebt er die zögerliche Hilfe und zaudernde Haltung seiner Kirche. So kommt es zu Auseinandersetzungen, denen er nicht ausweicht. Sie lassen den vermeintlich Unpolitischen nun politisch handeln. Auch nach seiner Zwangsversetzung nach Neuhäusel/Westerwald übt er sein Amt als Seelsorger wie bisher pragmatisch, zupackend und selbstlos aus. Eigenschaften, die gerade in Kriegs- und Notzeiten den Dorffrieden bewahren helfen. Nach 1945 ist er mit den Folgen einer zunehmend sich säkularisierenden Gesellschaft und dem Einflussverlust der katholischen Kirche konfrontiert. Wieder sieht er sich herausgefordert, entgegen dem Zeitgeist im Sinne seines Selbstverständnisses als Seelsorger zu handeln.


Maria Halbritter: Die Buchhandlung Neuefeind. Gleiwitz 1941 - Passau 1980
Maria Halbritter:
Die Buchhandlung Neuefeind.
Gleiwitz 1941 - Passau 1980

8/2016
254 Seiten
Hardcover
50 Abbildungen
€ 24,80
ISBN: 978-3-940784-36-0

Wir haben dieses Buch aus dem Karl Stutz Verlag unverändert übernommen.
Vor dem Hintergrund von vier Jahrzehnten Zeitgeschichte beschreibt die Autorin die Geschichte einer mittelständischen Buchhandlung. Sie verknüpft dabei die Lebensgeschichte des Unternehmers und die Veränderungsprozesse im Buchhandel mit den allgemeinen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Geprägt vom rheinischen Katholizismus sucht der Buchhändler Josef Neuefeind in der Zeit des Nationalsozialismus nach Möglichkeiten der Selbständigkeit. Für wenige Jahre gelingt dies in der oberschlesischen Stadt Gleiwitz, bis offen geäußerte Kritik am nationalsozialistischen Staat zu seiner Verhaftung und Verurteilung führt.
Nach der Befreiung durch die Alliierten und der Flucht der Familie aus Oberschlesien beginnt 1946 der zweite Versuch einer Existenzgründung als Buchhändler zuerst in Bad Höhenstadt und dann in der Grenzstadt Passau und damit in einer lange Zeit wirtschaftlich schwierigen Region der Nachkriegszeit. Die Erfahrungen der 30er und 40er Jahre begleiten im langwierigen Wiedergutmachungsverfahren die 50er und 60er Jahre. Die Jahre des sog. „Wirtschaftswunders“ unter den spezifischen wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen der Grenzregion sind arbeitsreiche Aufbaujahre, in denen die Etablierung einer anerkannten Fachbuchhandlung gelingt, an deren Ende aber sich strukturelle Veränderungsprozesse in allen Branchen der Wirtschaft und in der Gesellschaft ankündigen.
Mit Professionalität und einem für den mittelständischen Einzelhändler in der Buchbranche typischen Idealismus baut Neuefeind seine Buchhandlung auf und führt sie 30 Jahre lang durch die verschiedenen Wandlungsstufen des Buchhandels zwischen 1948 und 1980. So entsteht das Lebensbild eines Buchhändlers, der seinem Beruf mit Leib und Seele verbunden war und dessen Berufsverständnis ein Beispiel für einen inzwischen selten gewordenen Unternehmertypus ist.