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FORSCHUNG ZUR
LITERATUR DES 20. JAHRHUNDERTS:
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Die Nibelungen.
Passauer Beiträge zu Rezeption und Verarbeitung eines produktiven Narrativs. Festschrift für Theodor Nolte
Hrsg. von Hans Krah.
12/2015
312 Seiten
Hardcover
39,59 Euro
ISBN 978-3-940784-31-5
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Die Relevanz der Nibelungen ergibt sich nicht nur aus dem Interesse an
der Tradierung eines historischen Stoffgefüges, sondern auch dadurch,
dass die Nibelungen als Narrativ zu begreifen sind: als Erzählmuster
und paradigmatische Geschichte, das als Struktur Äquivalenzen,
Analogien und Problemlösungen bereit stellt. Dies erlaubt zum einen,
dass aus den gegebenen Inhalten destillierte und kondensierte
Wissenselemente als Deutungsangebote und Argumentationsrahmen zur
Verfügung stehen. Zum anderen können neue Bedeutungen daran angelagert
und damit transportiert werden. Solche sind zumeist im Kontext einer
kulturspezifischen Diskussion bzw. Bestätigung kollektiver
Wertesphären zu situieren. Eigen vs. fremd, Individuum vs. Kollektiv,
Autonomie vs. Heteronomie, Männer vs. Frauen, der Stoff eignet sich,
als Träger von jeweils als relevant erachteter Grenzziehungen und
ihrer jeweiligen semantischen Füllungen instrumentalisiert zu werden
und als ideologischer Speicher zu fungieren.
Die eigentliche Relevanz ergibt sich also denkgeschichtlich: Die
Nibelungen sind in ihrer eigenen Tradierung nicht nur zum nationalen
Kulturgut, sondern dabei auch zum Medium kultureller
Selbstvergewisserung geworden.
Die hier versammelten Aufsätze zeigen in diesem Kontext Aspekte und
Facetten auf, die sich aus Rezeption, Aneignungen, Adaptionen,
Verarbeitungen des Nibelungenstoffes als Ausgangspunkt kultureller
Kommunikation ergeben, wobei sie sich aus den unterschiedlichen
Disziplinen und mit den sich daraus ergebenden Fragestellungen
annähern, die unter dem Dach Germanistik subsumiert sind:
Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Didaktik,
Kulturwissenschaftliche Medialitätsforschung.
Das Inhaltsverzeichnis kann hier eingesehen werden.
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Ferdinand van Ingen:
Diskursive Lyrik Drei Studien
7/2014
258 Seiten
Hardcover
53,50 Euro
ISBN: 978-3-940784-25-4
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Die landläufige Meinung, dass die schnellebige Gegenwart keine Zeit
für Lyrik sei, entspricht nicht der täglichen Erfahrung: es wird viel
gelesen – auch Lyrik. Offensichtlich werden immer wieder Wege
gefunden, Leser zu interessieren. Die jüngere und jüngste Generation
(Wondratschek, Thomas Kling, Uwe Kolbe, Durs Grünbein u.v.a.) sucht
auf eigene Art, ihre Zeit- und Welterfahrung einem Leser
mitzuteilen. Selbstverständlich stehen die Jüngeren auf den Schultern
von Vorgängern und wollen das auch nicht leugnen.
In der ersten der hier vorgelegten Studien steht die Frage im
Mittelpunkt, wie das Wissen unserer Zeit ("Bildungswissen", Technik
u.ä.)von den Dichtern aufgenommen und reflektiert wird. In der dritten
kreisen die Fragen um die Politik, die im Leben von Mensch und
Gesellschaft einen beherrschenden Platz einnimmt. Gilt etwa noch das
Wort aus Goethes Faust: "Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch
Lied"?
In der Mitte steht das lyrische Werk des in Ostberlin arbeitenden
Johannes Bobrowski (geb. 1917 in Tilsit, gest. 1965 in Berlin) und
dessen Wirkung in Ost und West. Anhand eines wesentlichen Aspekts des
Werks werden die Fragen auf ein Problem zugespitzt, das ihn
lebenslänglich beschäftigt hat: die Schuld der Deutschen an den
"Ostvölkern" seiner Heimat, an der er als Wehrmachtsoldat Mitschuld
trug. Sein Dichterwort mit dem ihm eigentümlichen Gepräge spricht im
Zeichen der Hoffnung und steht gegen das Vergessen.
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