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REINHOLD
SCHNEIDER FORSCHUNG:
Die Reinhold-Schneider-Forschung bildet einen wichtigen Schwerpunkt
des Verlagsprogrammes. Zum 50. Todestag des Dichters im Jahr 2008
erschien ein Sammelband mit neun Beiträgen aus theologischer und
literaturwissenschaftlicher Forschung zum Wirken dieses bedeutenden
Autors. Der Lyrik Schneiders ist ein weiterer 2011 erschienener
Sammelband mit zehn Forschungsbeiträgen gewidmet. Schneiders spätem
"opus summum", dem Wiener Tagebuch "Winter in Wien", gilt die
sprachwissenschaftliche Studie Matthias Attigs, die Schneiders
"poetisches Sprechen" sehr viel genauer, als dies bisher geschehen
ist, analysiert. Ekkehard Blattmanns Studie zur Auseinandersetzung
Schneiders mit Hanns Hörbigers Glazialkosmogonie erhellt einen bisher
von der Forschung nicht beachteten Aspekt des Schneiderschen Werkes
und ediert außerdem drei bisher nicht veröffentlichte Sonette des
Dichters. Weitere Publikationen zu Werk und Wirken Reinhold Schneiders
sind in Vorbereitung.
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Ekkehard Blattmann: Reinhold Schneider und Hanns Hörbigers Glazial-Kosmogonie
Zweite, mit einem Nachwort versehene Auflage
5/2019
252 Seiten
40 schwarz-weiße Abbildungen
Softcover
36,38 Euro
ISBN 978-3-940784-45-2
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Im Jahre 1913 publizierte der österreichische Maschinenbau-Ingenieur und Unternehmer Hanns Hörbiger in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrer und Astronomen Philipp Fauth sein umfangreiches Werk “Glacial-Kosmogonie”. Hörbiger-Fauth wollten den Nachweis führen, daß unser Kosmos aus dem dramatischen Zusammenstoß von Feuer und Eis entstanden ist und daß sich alle großen Katastrophen der Erd- und Mond- und Menschheitsgeschichte aus diesem Antagonismus herleiten lassen.
In den unruhigen zwanziger Jahren mit ihrer Suche nach weltanschaulicher Sinngebung gewann die pseudo-wissenschaftliche Glacial-Kosmogonie in Deutschland und in Europa Millionen von Anhängern. Zugleich führte man Hörbiger-Fauths Theorien gegen Einsteins Relativitätstheorie ins Feld. Und im Dritten Reich wurde die Glacial-Kosmogonie zur Unterfütterung des nordischen Mythos herangezogen.
Zu den hingerissenen Lesern und Rezipienten der “Glacial-Kosmogonie” zählte auch der junge Reinhold Schneider. Aus Hörbiger-Fauths Evokationen kosmischen Werdens und Vergehens gewann er bildmächtiges poetisches Material für seine frühen Sonette. Später nutzte er die wuchtigen Katastrophenbilder für seine Opposition gegen das Dritte Reich. In den fünfziger Jahren verwandelte er das poetische Material in prophetische Warnungen gegen das rasende Wettrüsten der Atommächte. Schließlich lassen sich Hörbiger-Fauths Katastrophenbilder in Reinhold Schneiders späten Gesichten vom Kosmischen Christus und von den kommenden Letzten Dingen nachweisen.
Die vorliegende Arbeit breitet vor historischem Hintergrund zunächst Hörbiger-Fauths glacial-kosmogonische Theorien aus. Sodann zeichnet der Autor sorgsam Reinhold Schneiders vielfältige Verarbeitung des poetischen Materials bis in das Spätwerk nach. Zahlreiche Abbildungen vervollständigen die innovativen Ausführungen.
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Der dunkle Glockenton.
Briefwechsel zwischen Reinhold Schneider und Rudolf Alexander Schröder.
Herausgegeben von Klaus Goebel
10/2016
Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage
Hardcover
148 Seiten mit 14 Abbildungen
19,26 Euro
ISBN: 978-3-940784-35-3
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Ohne den Hintergrund von NS-Diktatur, Krieg und früher Nachkriegszeit
ist dieses briefliche Zwiegespräch 1935 bis 1957 nicht zu denken. Was
haben sich Männer der Inneren Emigration zu sagen, von denen der eine
prononciert katholisch ist, der andere als evangelischer
Kirchenliedautor wachsenden Bekanntheitsgrad genießt? Den Kontakt
eröffnet Schneider mit einem Privatdruck seiner Sonette, zu denen das
bekannte Allein den Betern wird es noch gelingen gehört. Bei Kurt
Ihlenfeld in Berlin lernen sich die Dichter persönlich kennen. Der
Herausgeber des Eckart gewinnt sie als Mitarbeiter. Zum engsten
Freundeskreis zählt auch der Schriftsteller Jochen Klepper.
Aufsätze und Rezensionen erweitern die von Klaus Goebel aufgefundene
und kommentierte Korrespondenz. Schneider stellt den ersten Beitrag
über Schröder für die Festschrift zum 60. Geburtstag 1938 unter das
Thema Der Dichter in der Geschichte. Zu den letzten Äußerungen vor dem
plötzlichen Tod zwanzig Jahre später gehört eine in vielen Zeitungen
publizierte Würdigung des 80 Jahre alt gewordenen Schröder. Dieser
wiederum charakterisiert Schneider in dem Autorenporträt Amt und Gabe
des Wortes. Als Gegner der Wiederbewaffnung und Anhänger der
Anti-Atomtod-Bewegung ist Schneider damals äußerst umstritten, wird
andererseits jedoch demonstrativ mit dem Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels ausgezeichnet.
Überraschen dürfte den Leser eine kaum bekannte Episode der Biographie
Thomas Manns. Die Korrespondenz thematisiert seine Aufnahme in den
Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste. Diese
Friedensklasse des Ordens ist 1952 durch Theodor Heuss wiederbelebt
worden. Im neuen Ordenskapitel vertreten Schröder und Schneider die
Literatur, bevor Hermann Hesse als ausländisches Mitglied hinzu
gewählt wird. Der erste Bundespräsident setzt sich auch für Manns
Berufung ein. Der Nobelpreisträger hatte durch seine Schelte der
während der NS-Diktatur in Deutschland gebliebenen Schriftsteller eine
anhaltende öffentliche Auseinandersetzung hervorgerufen. Doch wird er
kurz vor seinem Tod noch in den Orden gewählt. Von Schneider
unterstützt, hatte ihn Schröder vorgeschlagen.
Die zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage ersetzt die
vergriffene Ausgabe aus dem Jahr 2014.
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Der Briefwechsel zwischen Reinhold Schneider und Heinrich von Schweinichen
Herausgegeben von Hans-Joachim Koppitz
5/2012
XXXVIII + 338 Seiten
Hardcover € 34,24 ISBN 978-3-940784-12-4
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Der Briefwechsel Reinhold Schneiders mit dem Papiergroßhändler
Heinrich von Schweinichen zählt zu den wichtigsten Briefbeständen des
Reinhold-Schneider-Archivs der Badischen Landesbibliothek in
Karlsruhe. Er umfaßt den Zeitraum von Mitte 1942 bis Mitte 1957 und
gewährt vielfältige Einblicke in die politische und denkgeschichtliche
Situation der vierziger und fünfziger Jahre. So werden etwa die
schwierigen Bedingungen kenntlich, unter denen Schneider in den
letzten Kriegsjahren seine gegen die NS-Diktatur gerichteten, der
christlichen Widerstandsliteratur zuzuzählenden Werke publizierte –
vor allem in Zusammenarbeit mit dem Alsatia-Verlag in Colmar. Heinrich
von Schweinichen hat Schneider dabei, wo immer möglich,
unterstützt. Ebenso erhellend ist der Briefwechsel für die Phase der
gesellschaftlichen Neuorientierung nach dem Krieg.
Nun liegen die erhaltenen Bestandteile dieser Korrespondenz erstmals
ediert und mit einer ausführlichen Einleitung versehen vor. Alle
Briefe sind vom Herausgeber mit erläuternden Anmerkungen versehen. Ein
Personenregister schließt den Band ab.
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Zur Lyrik Reinhold Schneiders
Hrsg. von Ralf Schuster
11/2011
XIV + 282 Seiten
Softcover € 39,59 ISBN 978-3-940784-13-1
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Der vorliegende Band vereinigt Aufsätze aus den Fächern Deutsche Sprachwissenschaft, Deutsche Literaturwissenschaft, Theologie und Hispanistik. Ein Beitrag ist in Spanisch verfaßt. Der Band enthält Beiträge von Georg Langenhorst, Eva Thauerer, Pirmin Meier, Matthias Clemens Hänselmann, Angeles Osiander, Stephan Lüttich, Reiner Haehling von Lanzenauer, Ralf Schuster, Matthias Attig und Michael Albus. Die Beiträge beschäftigen sich mit verschiedenen Fragestellungen zu Reinhold Schneiders Lyrik. Ausgehend von der Analyse einzelner, bisher von der Forschung wenig beachteter Gedichte des Autors erfolgen dann Ausweitungen auf weitergehende Fragestellungen. Die Aufsätze behandeln Gedichte aus allen Werkphasen Schneiders und rücken verschiedene, teilweise zuvor nie untersuchte Aspekte seines Oeuvres in den Blick, ermöglichen Neueinschätzungen älterer Forschungsansätze und entwickeln neue Sichtweisen auf Schneiders Gedichte.
Das Inhaltsverzeichnis kann hier eingesehen werden.
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Matthias Attig: Sprache der zerbrochenen Formen
Semantik und Textualität in Reinhold Schneiders »Winter in Wien«
12/2010
179 + XIV Seiten
Softcover € 24,61 ISBN 978-3-940784-11-7
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Die vorliegende Studie befasst sich mit einem Werk, dessen formale Gestalt nur selten in den Blick genommen wurde. Das für den »Winter in Wien« charakteristische Moment der textuellen Zersplitterung deutet sie als Resultat einer Formgebung, deren Tiefenstrukturen sie unter Verwendung linguistischer Analysemodelle nachzuzeichnen sucht. In mehreren Grundlagenkapiteln entwirft der Verfasser eine Phänomenologie der sprachlichen Literarizität, also des poetischen Sprechens und des Sprachkunstwerks, um im Weiteren die ästhetischen Eigenarten – den Montagecharakter und den programmatischen Fragmentismus – des Schneiderschen Textes auf differenziertere Weise bestimmen und würdigen zu können, als dies bislang geschehen ist. Das Zentrum der Arbeit bilden Einzelinterpretationen, die semantische, syntaktische sowie textuelle Reihenstrukturen beleuchten, welche signifikante Konfigurationen einer mimetisch-poetischen Bedeutungsstiftung darstellen und in ihrer Verflechtung mit diskursiven Oberflächenphänomenen des Textes dessen einzelne Sinnmomente gleichsam dekonstruieren. Es wird deutlich, dass Schneiders »Winter in Wien« sich in seiner textuellen Faktur als Engführung zweier Zeichen- und Bedeutungssysteme beschreiben lässt: In ihrem Zusammentreten bilden sie beide eine Strukturgestalt aus, welche die Propositionen des Textes überpielt und dessen semantische Züge in ihren semiotischen Funktionen gleichsam dechiffriert. Gerade diese sinnbildende Dissoziation, welche auf die innere Substanz des Sprechens übergreift, weist Schneiders opus summum schließlich als ein dezidiert modernes aus.
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Wege zu Reinhold Schneider. Zum 50. Todestag des Dichters. Hrsg. von Friedrich Emde und Ralf Schuster.
3/2008 X + 226 Seiten 14 Abbildungen Hardcover € 34,24 ISBN 978-3-940784-02-5
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Reinhold Schneiders literarisches Frühwerk ist geprägt durch eine tragizistisch-nihilistische Weltsicht, die er insbesondere in umfangreichen historiographischen Erzählungen gestaltete. Die Schrecken der nationalsozialistischen Diktatur führten zu einem tiefgreifenden Wandel in Werk und Selbstverständnis des Dichters. Schneider begann, literarischen Widerstands auf der Basis des christlichen Glaubens zu leisten, und wurde so zu einer Identifikationsgestalt für viele. Im Spätwerk erfolgte eine intensive Auseinandersetzung mit den Verhältnissen in der gerade entstehenden Bundesrepublik. Schneider wurden in dieser Zeit, die geprägt war durch den so genannten "Fall Reinhold Schneider", aber auch durch zahlreiche Ehrungen (1956 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels), zuvor noch unbezweifelte, selbstverständliche Glaubenswahrheiten zunehmend problematisch.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Reinhold Schneider, dem wohl bedeutendsten Vertreter der so genannten 'Inneren Emigration', erfolgte von Anfang an sowohl in der Germanistik als auch in der Theologie. Auch der vorliegende Band enthält neun Beiträge aus literaturwissenschaftlicher und theologischer Forschung. Beiträger sind Michael Albus, Reiner Haehling von Lanzenauer, Georg Langenhorst, Hartmut Laufhütte, Stephan Lüttich, Pirmin Meier, Ralf Schuster, Babette Stadie und Benedikt Zwölfer. Die Aufsätze erschließen neue Zugänge zu jeder der drei Werkphasen Schneiders, die Geschichte der Schneiderschen Privatbibliothek nach dem Tod des Dichters wird beleuchtet, zahlreiche Texte des Autors werden erstmals einer intensiveren wissenschaftlichen Analyse unterzogen, und die fortbestehende Aktualität des Werkes Schneiders wird vor Augen gestellt.
Das Inhaltsverzeichnis des Bandes kann
hier eingesehen werden.
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